Gott gibt ohne Gegenleistung

Ich hab, wie jeder Mensch, verschiedene Baustellen.
Eine ist, dass ich Dinge gern bis auf den letzten Drücker hinausschiebe.
Eine andere ist, dass wenn ich unzufrieden bin, ich mich mit Shoppen oder Essen tröste - unbewusst, nicht extra;)
Aber obwohl mir diese Dinge bewusst sind,bin ich nicht stark genug, das zu ändern.
Und hier zeigt mir Gott gerade etwas Bahnbrechendes. Es ist für mich tatsächlich völlig neu, entspricht in keinster Weise dem Zeitgeist der Gesellschaft und leider auch selten den Lehren der Kirche.
Statt in diesen Punkten ständig zu versuchen mich mit Gottes Hilfe (nochmal: was auch immer das sein mag?!) in den Griff zu bekommen, lehrt Gott mich, nicht auf meine Schwächen zu sehen, sondern auf ihn und mich voll und ganz auf ihn zu verlassen.
Ein Beispiel: Der Kindergartenplatz unserer Kinder wird von der Stadt bezahlt. Dafür allerdings ist es nötig regelmäßig einen Antrag zu stellen. Unsere Bewilligung lief im Januar mal wieder aus und ich bekam es einfach nicht auf die Reihe diesen Antrag zu stellen. Jedes Mal, wenn ich Gott bat uns finanziell zu segnen, blitzte der Gedanke an den Antrag hoch, als ob Gott zu mir sagen würde, wenn ich den Antrag nicht stelle, kann Gott mir da leider auch nicht helfen. Dann würde eben im Februar die Rechnung für den Kindergartenplatz ins Haus flattern und ich müsste bezahlen. Aber diese Stimme war nicht Gott, es war meine eigene, die Stimme meines Unglaubens.
Natürlich vergaß ich den Antrag immer wieder ganz schnell - im Alltag mit 4 Kindern bleibt nichts lange im Kopf:D
Als es bereits Ende Januar war, fiel mir der Antrag wieder ein und ich sah schon, dass wir für Februar bezahlen müssten, aber dann passierte etwas völlig Unerwartetes: Der Bewilligungsbescheid ab Februar, bis September kam. Ohne dass ich den Antrag gestellt hatte. Ohne, dass ich dafür gebetet hatte. Ohne dass ICH irgendetwas getan hatte. Und diesmal sprach Gott echt zu mir und sagte: Du bist zwar IN dieser Welt, aber nicht VON dieser Welt. Die Regeln dieser Welt gelten nicht mehr für Dich! ICH kann alles! Ich stehe über jeglicher menschlicher Bürokratie und ALLES ist für MICH möglich!
Ich bin immer noch völlig platt! Diese "Lektion" hat echt gesessen, aber es ist nicht die einzige.
Was das Shoppen angeht, habe ich beschlossen, mich nicht mehr zu disziplinieren und zu versuchen mich zusammen zu reißen, sondern ich shoppe einfach: "Hemmungslos". Und ich fühle mich danach nicht mehr schlecht. Ich denke danach nicht: "Dass wir finanzielle Schwierigkeiten haben liegt nur an mir. Wenn ich mich nur zusammen reißen würde... Gott kann uns nicht finanziell segnen, wenn ich das Geld verprasse."
Statt darauf zu schauen, was ich mache, nämlich  das Geld verschwenden, schaue ich auf das, was Gott tut, nämlich: Mich nicht verurteilen. Mich finanziell segnen. Und das Bedürfnis stillen, welches hinter dem Shoppen steckt. Und plötzlich, weil ich mich nicht mehr schuldig oder verurteilt fühle, kann ich auch mal einen Wunsch, den ich habe, einfach auf meine Wunschliste setzen, weil ich es nicht dringend benötige um mich zu "trösten" oder zu "belohnen". Denn Gott tröstet mich und belohnt mich mit seinem Frieden.
Von außen sieht es aus, als ob ich es mir sehr einfach mache - tatsächlich ist es so einfach, jedoch ist das einfache oft das wirklich Schwere! 
Wir Menschen sind so sehr gewohnt uns alles zu erarbeiten, es fällt uns so schwer, jegliche Versuche abzulegen und unser Vertrauen einzig und allein auf Gott zu setzen. Und doch ist das das Einzige, was wirklich tiefgreifend verändert, denn Gott bekämpft nicht nur Symptome, er verändert unser Herz.
Mit allem Versuchen, allem Sich Zusammenreißen und Selbstdiszipinieren kratzen wir doch nur an der Oberfläche. Wir reinigen unseren Becher von außen, aber das Innere bleibt unberührt. Denn an unser Inneres kann nunmal nur Gott heran und er möchte das auch gern, aber er zwingt sich nicht auf.
Du kannst auch gern versuchen deine schlechten, vlt sogar sündigen Angewohnheiten selbst in den Griff zu bekommen. Du kannst dir einreden, allein die Tatsache, dass Du den Willen hast etwas zu ändern ist schon Gott gewirkt und dass Du den Rest doch nun wirklich selber tun musst und ich wünsch Dir viel Glück beim Nicht-scheitern, mache Dir da aber wenig Hoffnung;)
Für mich hat das nicht funktioniert und Gott hat mir auch klar gemacht, warum:
Wenn der Ruhm nicht Gott gehört, handle ich aus meiner eigenen Kraft und die ist seeehr beschränkt. Genau genommen sagt Jesus:
Ohne mich könnt ihr nichts tun. Nichts. Niente. Nada. Das bedeutet: Gar nichts.
Das ist nicht sehr viel;)

Für mich selbst ist dies ein echtes Lernfeld und ich merke, wie es in mir immer wieder aufschreit und ich die Dinge selber machen will, weil ich denke, ICH MUSS. So zum Beispiel beim Thema Essen. Ich versuche noch immer mich zusammen zu reißen und nicht abends vor dem Fernseher Süßigkeiten zu essen, aber ich merke auch: je mehr ich mir das verbiete, desto größer wird der Wunsch es zu tun. Aber es loslassen, einfach machen und auf Gott hoffen fällt mir extrem schwer - denn natürlich denke ich sofort, dass ich dann in 4 Wochen noch 5 kg mehr wiegen werde... ODER ich vertraue Gott;)
Mal sehen!:)

Ich danke Gott und jeden Fall für seine Geduld mit mir und dass er gibt, ohne, dass ich etwas geben muss!
Amen

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