Freiheit in Christus

Letztens habe ich mir auf YouTube einen Beitrag über die Folgen von Pornographie bzw. einer Pornographiesucht angeschaut und dort ging es um einen Mann, den Gott von seiner Pornosucht befreit hat... Etwas später sollte er zusammen mit einer Frau ein paar Fragen zum Thema Pornographie beantworten und dafür sollten sie unter anderem ein paar kurze Videos schauen. Er entschuldigte sich, erklärte seine "Vergangenheit" und ging, weil er meinte, es würde ihn eventuell triggern und er wollte nicht riskieren einen Rückfall zu erleiden...
Ich habe eine Freundin, die früher drogenabhängig war und auch Jahre, nachdem sie "frei" von dieser Sucht war, von Therapeuten noch eingeredet bekam, dass sie auch Alkohol meiden müsste, denn jeder "Rausch" könnte für einen Rückfall sorgen. Also hielt sie sich vom Alkohol fern, weil sie Angst hatte, sie könnte rückfällig werden...
Da stellt sich die Frage, was für eine Freiheit das ist, die einen zwingt sich von bestimmten Sachen fern zu halten, damit man nicht wieder in eine Abhängigkeit gerät?

Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft halten.
Galater 5:1 ELB

Dass wir rückfällig werden, nachdem wir von etwas schon frei waren, liegt nicht daran, dass wir uns nicht genügend angestrengt haben, sondern genau am Gegenteil: Je mehr wir uns um etwas bemühen, desto unerreichbarer wird es für uns, und zwar WEIL: Das Gesetz tötet, nur der Sohn selbst macht frei.

Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.
Johannes 8:36 ELB

Alles, was wir uns ERARBEITEN (oder auferlegen),  bindet uns zugleich, aber, was von Gott geschenkt wird, macht frei OHNE Kleingedrucktes.
Meine Freundin, die sich vehement vom Alkohol fernhielt, begann wegen verschiedenster Dinge regelmäßig Abendmahl zu feiern und fühlte, wie Gott sie dazu leitete, statt Tomaten- oder Traubensaft tatsächlich Wein zum Abendmahl zu trinken. Wochen später fiel ihr auf, dass das ja Alkohol war und sie diesen zu sich nehmen konnte, ohne einen Rückfall zu erleiden und sie erzählte mir freudig, dass Gott sie frei gemacht hätte und ich freute mich mit ihr:)
Freiheit ist nicht die Kraft zu widerstehen, Freiheit ist die Macht etwas zu tun oder zu lassen, wie es einem beliebt. Freiheit ist selbst zu beurteilen, was gut für einen ist und sich nicht nach externen Regeln oder Gesetzen zu richten.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander.
Galater 5:13 ELB

Jesus macht uns nicht halb frei, so dass wir trotzdem auf alles achten müssen, was wir tun. Er macht uns richtig frei, er stillt das Verlangen, dass uns zwingt zu tun, was wir eigentlich nicht mehr tun wollen und dann macht es uns auch nichts aus, wenn wir es eben doch mal tun.
Das heißt, Freiheit von Pornographiesucht ist erst dann wirklich Freiheit, wenn man einen Porno schauen kann und es einem nichts mehr bedeutet - und das ist nichts, was wir durch Disziplin erreichen können oder auch müssen; es ist etwas, was Jesus in uns vollbringt und er allein bekommt den Ruhm dafür!
Klar dürfen wir daran arbeiten, schlechte Angewohnheiten los zu werden, Paulus sagt ja auch:

Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, auf daß die Gnade überströme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben?
Römer 6:1‭-‬2 ELB

Wir sollten weder extra Pornos gucken, noch extra Drogen nehmen um zu beweisen, wie frei wir sind(Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall), aber wir müssen uns auch nicht anstrengen, es nicht zu tun, wenn es uns innerlich dazu drängt. Freiheit in Jesus heißt nicht, dass wir selber gegen unsere Süchte kämpfen müssen, es heißt, wir dürfen uns zurück lehnen und staunen, was Gott tut. Wenn du glaubst, Pornos und Alkohol konsumieren zu müssen um abzuschalten, brauchst du gegen dieses Verhalten nicht zu kämpfen, Gott wird es tun! Gott ist kein Prinzipienreiter, es geht ihm nicht um seine Gebote, es geht ihm um UNS! (Schon immer übrigens, auch im Alten Testament!;))
Gott geht es darum, dass wir keine Angst haben! Keine Angst im Fernsehen eine Sexszene zu sehen und sofort wieder unbändige Lust auf Pornos zu haben; keine Angst in Gemeinschaft ein Glas Sekt zu trinken oder ausgegrenzt zu werden, wenn man es nicht tut...
Angst ist im neuen Bund mit Gott nicht inbegriffen.

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.
1. Johannes 4:18 SCH2000

Gott ist FÜR uns IMMER UND ÜBERALL! Wie sehr ich wünschte, wir alle würden das begreifen. Denn es bedeutet soviel mehr als dass wir einmal in den Himmel kommen... Zum Beispiel, dass wir unsere Kämpfe eben nicht mehr selbst kämpfen müssen. Dass er in uns spielend vollbringt, was wir mit all unserer Anstrengung niemals erreichen...
Und oh, wie sehr danke ich Gott dafür! Nahezu jeden Tag!
Vater, du bist sooooooo gut! Ich liebe es, dass Du mich liebst und Ich danke Dir dafür!
In Jesu Namen,
AMEN

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