Erziehung und... Angst.

Noch nie waren Ängste anderer Menschen für mich so offenbar, wie seit ich Mutter bin. Mütter bzw. Eltern haben soviel Angst! Leider reden die wenigsten darüber oder sind sich dieser überhaupt bewusst:
Zum Beispiel der Angst davor, dass das eigene Kind so ungerecht behandelt wird, wie man selbst in seiner Kindheit.
Oder der Angst davor, dass das eigene Kind ausgegrenzt wird, so, wie man selbst vielleicht, als man Kind war.
Oder auch der Angst davor, dass das eigene Kind, zu den Schwächeren gehören könnte und zulässt, dass man auf ihm herum trampelt.
Oder, oder, oder...
Ich erlebe diese Ängste eins zu eins gerade auf dem Spielplatz und es macht mich fertig!
Es macht mich fertig, wie Menschen die Erfahrungen und Ängste ihrer eigenen Kindheit auf ihre Kinder projezieren und das alles einfach nur noch schlimmer macht.
Wie Menschen aus Angst Mauern bauen und von diesen Festungen aus schießen, ohne dass man die geringste Chance hat, an den Menschen dahinter irgendwie noch heran zu kommen.
Ich wünschte wirklich, man könnte einfach darüber reden und diese Festungen und Mauern von Ängsten überwinden.

Ich habe KEINE, nein wirklich nicht die geringste Ahnung, wie man Kinder richtig erzieht, ob es überhaupt richtig oder falsch gibt, und auch ich habe manchmal Angst etwas gravierend falsch zu machen, ABER wenn Du eine dieser ängstlichen Mütter bist, eine dieser Mütter, die manchmal gelähmt ist von diesen Ängsten, manchmal machtlos von diesen Ängsten getrieben, Dinge zu tun oder zu sagen, die Du anschließend von Herzen bereust, dann möchte ich Dir gern sagen, was GOTT mir immer und immer wieder sagt:
"Fürchte Dich nicht! Es gibt keinen Grund Angst zu haben! Denn ICH bin bei Dir. ICH kümmere mich um das, was außerhalb deines Einflusses liegt (so ziemlich alles!!)und Du darfst Dich bei MIR anlehnen und Dich in der Gewissheit ausruhen, dass alles gut wird."

Und wahrscheinlich antwortest Du, wie Ich so oft, auf diese Aussage mit:
Aber woher soll ich wissen, dass ER sich wirklich darum kümmert? Woher soll ich wissen, dass wirklich alles gut wird?

Meinen Blick lenkt GOTT dann immer auf meine eigene Kindheit. Wenn ich jetzt, da ich selber Mutter bin, darauf zurück blicke, bin ich mir sicher, dass meine Mutter mehr als einmal am Boden zerstört und völlig verzweifelt über meine Zukunft war. Ich war so unendlich frech, so voller Energie und rückblickend betrachtet oft so unverstanden, es hätte auch leicht eine Wendung in die andere Richtung nehmen können. Aber GOTT hat mir immer mindestens einen, manchmal wirklich nur DEN einen, Menschen an die Seite gestellt, der mich vielleicht nicht verstanden, aber angenommen hat. Einen Menschen, der mich immer auf Kurs gehalten hat.
Einen Menschen, der mich gerecht behandelt hat, auch wenn andere mich ungerecht behandelt haben.
Einen Menschen, der mir das Gefühl gegeben hat, nicht ausgegrenzt zu sein.
Einen Menschen, der für mich stark war, wenn ich es nicht war.
Und deshalb hab ich keine Angst.
Ich habe keine Angst davor, dass meine Kinder aufgrund meiner Erziehung schlechte, ungerechte oder unsoziale Menschen werden.
Werden sie Scheiße bauen in ihrem Leben? Ja!
Werde ich manchmal daran verzweifeln und schlaflose Nächte verbringen? Ja!
Werde ich Fehler machen, an denen die Herzen meiner Kinder Schaden nehmen und die sie später aufarbeiten müssen? Auch das JA!
Das haben meine Eltern auch getan, aber bei all dem hatte ich einen GOTT, der Mich beschützt und meine Schritte in die richtige Richtung gelenkt hat und wenn ich doch mal falsch gegangen bin, hat er meine Spuren verwischt und mich wieder auf den richtigen Weg getragen... Wann immer ich ins Zweifeln gerate, schaue ich erstmal in meine eigene Kindheit und sehe, GOTT hat mich immer gerettet und deshalb weiß ich, ER wird das auch bei meinen Kindern tun. 
Also so sehr ich die Angst dieser Welt, dass alles schief gehen kann und wird, teilen wollte und so sehr ich tausend Erziehungsratgeber lesen wollte, um diese Angst irgendwie in den Griff zu bekommen, ich kann es nicht. Ich lass mich nicht leiten von dieser Angst und lass mich nicht irre machen von Erziehungsratgebern, an deren Ende trotzdem immer mein eigenes Scheitern steht. Die Grundlage meiner Erziehung ist Vertrauen, denn JEDER Moment meines Lebens sagt: Fürchte Dich nicht! Alles wird gut, vertrau darauf! Es gibt keinen Grund Angst zu haben!

Und vielleicht ist Deine Kindheit nicht so glatt gelaufen wie meine. Trotzdem bist Du hier! Und auch in deinem Leben ist der Fingerabdruck GOTTES zu sehen - manchmal muss man nur genau hinschauen, manchmal sind die Spuren fast verwischt, aber sie sind da. ER ist da. IMMER.
Und deshalb:
Fürchte Dich nicht! Es gibt keinen Grund Angst zu haben! Denn ER ist bei Dir. ER kümmert sich um das, was außerhalb Deines Einflusses ist und Du, Du darfst Dich bei IHM anlehnen und Dich in der Gewissheit ausruhen, dass alles gut wird.

Danke VATER, dass Du DA bist! In Jesu Namen Amen

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