FCK Corona!

Ganz lange habe ich Mich zu Corona nicht geäußert. Ganz lange war ich hin und her gerissen zwischen Verständnis und Frustration. Ich konnte keine Position finden, in der ich Mich wohl fühlte: weder im "Mainstream", noch in der "Opposition". Ich hatte einfach keine klare Meinung dazu. Und ich glaube, das liegt vor allem daran, dass die Politik sich nicht klar äußert. Immer versucht sie zu vermitteln, weil das nunmal ihr Job ist. Und dann fallen so Äußerungen wie "Wir wollen nicht Menschenleben gegen die Wirtschaft aufwiegen, wir wollen beides erhalten." Und das ist auch gut so, aber der IST-Zustand ist: Wir wiegen Menschenleben gegen wirtschaftliche Schäden auf. Nichts anderes tut der Lockdown. Und zum ersten Mal finde ich, dass unsere Politik sich da klar auf die richtige Seite gestellt hat:

Egal, wie groß ein wirtschaftlicher Schaden sein mag, ein Menschenleben ist IMMER mehr wert. 

Na klar ist das scheiße, wenn eine Firma pleite geht, wenn jemand seine Wohnung oder sein Haus nicht mehr bezahlen kann und sein ganzes Leben neu ordnen muss, aber viel beschissener ist, wenn jemand seine Oma, Frau, Schwester, Mutter oder sein Kind verliert (oder deren männliche Pendants). Das ist unumkehrbar. Das lässt sich durch kein Geld der Welt wieder "reparieren". Und man muss auch sagen: Den meisten Menschen, die sich über die Corona Maßnahmen aufregen, geht es nicht um den wirtschaftlichen Schaden, sondern die Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit und da nehm ich Mich gar nicht aus: Weil sie nicht in einem Kaffee sitzen und mit der besten Freundin quatschen können. Weil sie Maske tragen müssen, wenn sie einkaufen. Weil sie nach Möglichkeit zu Hause bleiben sollen und keine ausgedehnten Shoppingtouren machen können. Und ja, auch ich finde das alles nervig: Unsere 4 Kinder sind permanent Zuhause und 2 davon müssen wir jeden Tag motivieren Schularbeiten zu machen, die wir selber hassen;) und nebenbei müssen auch noch Ordnung und Sauberkeit halbwegs aufrecht erhalten werden. Unsere Kinder sind teilweise frustriert, dass sie ihre Freunde nicht sehen können und dementsprechend kommt es auch immer wieder zu lautstarken Streitereien und das nervt!

Wenn ich montags unseren Wocheneinkauf mache und 1,5h lang diese Maske tragen muss, die nach ca. 15 Minuten von meinem Atem durchfeuchtet ist und wie ein nasser Lappen auf meinem Gesicht klebt, ist das auch äußerst nervig!

ABER: Viel schlimmer wäre es, wenn ich einem meiner Kinder sagen müsste, dass Corona einen ihrer Freunde getötet hat oder deren Mutter, Vater oder Geschwister. Oder wenn ich meinen eigenen Opa verlieren würde, der sehr wohl zur Risikogruppe gehört und ohne den ich mir mein Leben niemals vorstellen könnte.

Ja, ich selber gehöre nicht zur Risikogruppe, auch nicht mein Mann oder meine Kinder oder irgendwer in meiner näheren Familie. Und das Argument "Es kann auch jüngere gesunde Menschen treffen." zieht bei mir nicht im Geringsten, da die Wahrscheinlichkeit dennoch verschwindend gering ist. Aber wenn ich lange genug überlege, dann fällt mir jemand ein, den dieses Virus ernsthaft bedroht: Meine Nachbarin zum Beispiel. Oder die Mutter einer Freundin meiner Tochter, die ich sehr mag und und und. Und für diese Menschen lohnt es sich die Strapazen dieser Maßnahmen auf sich zu nehmen, denn wenn einer von diesen Menschen stirbt, ist das unwiderruflich. Klar, glaub ich an JESUS - aber ich glaube eher weniger, dass ER all diese Menschen von den Toten zurückholen wird. Aber ich glaube, ER würde keine Sekunde zögern, all diese Menschen zu schützen und ER würde alles tun, um ihr Leben zu bewahren.

Also um das Ganze einfacher zu machen, wieso suchen wir uns nicht alle einen konkreten Menschen, für den wir das alles tun? Ich bin sicher, es gibt so einen Menschen auch in Deinem Leben! Ich selber tue Mich schwer eine anonyme Minderheit zu beschützen und lange Zeit brodelte es in Mir deswegen auch und ich konnte einfach keine klare Position für Mich finden. Hab abgewogen, was schlimmer ist: der enorme wirtschaftliche Schaden oder die paar Menschenleben?! Und so gesagt, verlieren Menschenleben schnell an Bedeutung. Aber wenn es um EINE konkrete Person geht, dann spielt der wirtschaftliche Schaden plötzlich keine Rolle mehr. Dann ist es wichtig, dass die Freundin meiner Tochter ihre Mutter noch viele Jahre behalten darf und das der Sohn meiner Nachbarin kein Halbwaise wird. Denn das ist, was passiert. Verhältnismäßig selten, aber doch öfter als bei jeder Krankheit zuvor und wenn auch nur eines dieser Leben gerettet werden kann, wenn wir uns etwas einschränken, dann ist es die Sache mehr als wert. Und wenn es Dir genauso schwer fällt wie mir, eine anonyme Minderheit zu beschützen, dann beschütze einen einzigen Menschen! Spiderman macht das auch so;)

Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit. Haltet durch!

In Liebe, Doreen ❤️

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