(Unter Gnade) Im Geist wandeln

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln.
Galater 5:22‭, ‬25 ELB

Wiiie furchtbar lange habe ich versucht die Früchte des HEILIGEN GEISTES zu kultivieren als ich noch unter Gesetz war. Und jetzt unter der Gnade lese ich die Verse aus Galater endlich richtig! Denn es sind nicht die Früchte von Anstrengung, Selbstdisziplin, permanenten Schuldgefühlen und dem Fragen, warum es bei mir offenbar NICHT FRUCHTET; Nein, es sind die Früchte des HEILIGEN GEISTES.
Was das heißt? ICH muss rein gar nichts zur Kultivierung dieser Früchte beitragen!
Aber na klar: "Im GEIST wandeln" heißt natürlich, ich besitze diese Früchte bereits und muss sie jetzt quasi in Eigenverantwortung "ausarbeiten" - so dachte ich zumindest früher und es fühlte sich genauso an wie Anstrengung, Selbstdisziplin etc.
Doch eigentlich, sagt Paulus, gibt es für uns Christen nur noch eines zu tun (Spoiler: Lieblingsvers!!!;)):

Let us labour therefore to enter into that rest, lest any man fall after the same example of unbelief.
Hebrews 4:11 KJV

Laßt uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, auf daß nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams[besser: Unglaubens] falle.
Hebräer 4:11 ELB

Im GEIST wandeln bedeutet also nicht, die Früchte des GEISTES mit eigenen Anstrengungen zu kultivieren, sondern IMMER UND ÜBERALL die RUHE und den FRIEDEN GOTTES zu suchen.
Natürlich sind auch das zwei gern mißgedeutete Begriffe, daher meine (dürftige) Definition:
Es geht hierbei nicht um Frieden mit allen Menschen, sondern um einen inneren Frieden, eine innere Ruhe, die dem Vertrauen auf GOTT geschuldet ist.
Hört sich nach New Age Religion an? Nun, es ist meine tiefe Überzeugung, dass ALL die neuerlichen (und auch altertümlichen) Strömungen ihre Idee, was den Menschen glücklich macht, nicht von ungefähr haben. Sie mögen sich nicht in Richtung JESUS orientieren, aber GOTT hat die Ahnung SEINER Existenz und SEINER "Lebensprinzipien" (Ruhe, Friede und Freude) in uns hinein gelegt - und obgleich nicht alle erkennen, dass ER es ist, dessen Idee das war, steigen wir Menschen doch des öfteren hinter die Idee;)
Nun gut, jetzt aber genug mit dem Geschwafel, denn Theorie (wenn auch zumeist falsche!) haben wir alle in der Kirche ja genug gehört, daher möchte ich heute einfach ein paar persönliche praktische Beispiele zum "Wandeln im Geist"/"Fleiß anwenden in die Ruhe einzugehen" mit euch teilen.
Ich sag es gern immer wieder: Ich lebe nach dem Prinzip des Friedens und der Freude - mehr Kategorien gibt es für mich im Leben gerade nicht mehr! Ich tue, was mir Freude bereitet und/oder Frieden bringt und wenn etwas eins dieser beiden Dingen raubt, arbeite ich daran/wende Fleiß an dafür, das zu ändern (Das Gebet hierbei eine wichtige Rolle für mich spielt, sei nur mal am Rande erwähnt - dazu vielleicht ein anderes Mal mehr;)).

Beispiel 1;)
Als Kind 3 mir relativ häufig damit in den Ohren lag, dass es wieder in den Kindergarten will und ich auch langsam dem Wunsch nach ein bisschen mehr Ruhe im Alltag hegte, aber keinen Kita-Platz bekam und mir das zunehmend Frieden und Freude im Alltag raubte, habe ich meine Energie nicht investiert in Anrufe, E-Mails und Botengänge um das Blatt zu wenden (anfänglich hab ich das natürlich schon getan, aber es brachte keinen Frieden!), SONDERN ich machte mir bewusst, dass GOTT für ALLES die richtige Zeit und den richtigen Ort kannte und wenn jetzt kein Platz in Aussicht war, dann nur, weil eben jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Also gestaltete ich unsere Woche um (einmal die Woche Schwimmen, einmal in den Wald), so dass wir alle mehr Spass Zuhause hatten und ich nicht das Gefühl hatte, Kind 3 würde sich permanent langweilen - und als Friede und Freude wieder eingekehrt waren, da klappte es auch mit dem Kita Platz, doch Kind 3 hatte jetzt soviel Spass unter der Woche, dass wir unsere Aktivitäten beibehalten und er eben nicht jeden Tag in den Kindergarten geht.

2
Als die Konflikte mit einigen anderen Eltern auf dem Spielplatz für uns unerträglich wurden, da kämpfte ich nicht dafür dort zu bleiben (anfänglich hab ich das natürlich schon getan, aber es brachte keinen Frieden!), weil dieser Spielplatz immerhin direkt vor unserer Tür ist und GOTT ihn uns ,meiner Meinung nach, zur neuen Wohnung dazu geschenkt hat, sondern wir zogen uns zurück in den Frieden und die Ruhe GOTTES, wissend (manchmal auch nur hoffend!) ER wird sich zu SEINER Zeit darum kümmern und gleichzeitig taten sich andere Türen auf: Spielen im Hof, Besuchen von Nachbarkindern. Und obwohl ich innerlich immer noch versucht bin, den Spielplatz zu umkämpfen und mich nicht verjagen zu lassen, bringt mich allein der Gedanke, dass "Der Kampf dem Herrn gehört", zur Ruhe.

Thus saith the Lord unto you, Be not afraid nor dismayed by reason of this great multitude; for THE BATTLE IS NOT YOURS, BUT GOD'S.
2 Chronicles 20:15 KJV

So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Haufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Kampf!
2. Chronik 20:15 SCH2000

3
In letzter Zeit habe ich das Bedürfnis wieder mehr Bibel zu lesen, aber finde einfach nicht die rechte Zeit dafür und hatte den Gedanken einfach eine halbe Stunde eher aufzustehen, um das vor dem morgendlichen Chaos zu tun. ABER: Ich kann einfach nicht. Ich hasse es früh aufzustehen - von Freude keine Spur! Also lasse ich es und verlasse mich darauf, dass GOTT einen geeigneten Zeitpunkt dafür finden bzw. schaffen wird und schlafe in Ruhe "aus" (wenn man das bis 6 Uhr so nennen kann :D) - Dass ich heute schon 5.20 Uhr wach war, nicht weiterschlafen konnte und spontan aufstand, nehme ich als Zeichen von GOTT an, dass ER meine "Anfrage bearbeitet";).

Und so handle ich es, seit ich unter Gnade bin. Wie man sieht: Ich kämpfe zunächst trotzdem zu gern! Zu gern versuche ich die Dinge selbst in die Hand zu nehmen oder selbst zu lösen, denn das ist nun mal mein weltliches Mindset. Aber mehr und mehr und vor allem zunehmend schneller überlasse ich GOTT das Kämpfen und ruhe einfach in der Gewissheit, dass ER sich kümmert. Und je mehr ich sehe, dass ER es tatsächlich tut, desto sicherer werde ich darin, IHM die Dinge ohne Kämpfen anzuvertrauen. Ich bin mir völlig sicher, dass ich irgendwann an dem Punkt sein werde, wo ich gar nicht mehr kämpfe und die Dinge direkt im Gebet vorbereite(n lasse) und ich freue mich auf diesen Tag!;) Und dann werde ich die Früchte des GEISTES sehen, dann werden sie in mir ausgereift sein, ohne dass ICH daran gearbeitet habe, quasi als Begleiterscheinung der RUHE GOTTES.

Danke VATER dafür, dass DU es uns einfach machst! Danke, dass Du die Werke, in denen wir wandeln sollen bereits vorbereitet hast und uns nichts zu tun bleibt, als jeden Schritt in Ruhe und Frieden zu gehen. Und danke dafür, dass Du uns selbst bei jedem dieser Schritte zur Seite stehst, weil wir uns durch unseren Hang zum Leistungsdenken so gern selbst im Weg stehen. 
Danke für Deine Geduld und danke dafür, dass ALLES, was Du produzierst soviel schöner und vollkommener ist als wir es uns jemals ausdenken könnten! In Jesu Namen Amen.

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