Römer 1,16: The Gospel of CHRIST


Mal wieder habe ich zum Einstieg in eine Bibelleseroutine (die es ganz sicher nicht geben wird :D) beim Römerbrief angefangen und bin natürlich zeitnah auf Römer 1,16 gestoßen und: OH wie ich diesen Vers liiiiiiebe!! Er hebelt jede religiöse Selbstgerechtigkeit aus und macht unsere Errettung einzig und allein zu GOTTES Werk und nicht nur das: Er macht diese ganze Übergabegebet- Taufe- Beichte- oder was auch immer-Diskussion völlig zunichte und öffnet die rettende Botschaft des Evangeliums für absolut JEDEN!

For I am not ashamed of the gospel of Christ: for it is the POWER OF GOD unto salvation TO EVERYONE  that believeth;
Romans 1:16 KJV

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden;
ROEMER 1:16 ELB

Und noch dazu gibt er Mission einen anderen Anstrich als den des "Missionsbefehls CHRISTI", ABER von vorn:
Den Missionsbefehl CHRISTI hab ich schon sooo oft gehört und IMMER, ja wirklich IMMER diente er dazu Christen anzuspornen mehr von CHRISTUS zu erzählen.

Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
MATTHAEUS 28:19‭-‬20 ELB

Immer steht dieser Vers allein und man verspürt als Christ einen gewissen Druck zu tun, was JESUS befiehlt. Jedoch in der Apostelgeschichte hören wir weitere Worte JESU, die dem ganzen, meiner Meinung nach, eine ganz andere Betonung geben:

Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, die ihr von mir gehört habt; denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Und als er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen hinweg.
APOSTELGESCHICHTE 1:4‭-‬5‭, ‬8‭-‬9 ELB

Für mich ist die ganze Situation eher so: Ein Haufen Schüler steht um den Lehrer herum und er hat noch ein paar Belehrungen und organisatorischen Kram mitzuteilen. Die Schüler sitzen wie auf glühenden Kohlen. Sie haben jetzt alles Handwerkszeug und sind total motiviert und warten nur auf den Startschuss. Dann endlich die erlösenden Worte JESU: "Gehet hin..."
Und die Jünger wollen sofort losstürmen und das Evangelium in alle Welt verbreiten, da muss er sie leider nochmal zurück pfeifen und sagt: Ihr müsst aber noch warten, bis ihr den HEILIGEN GEIST empfangen habt.
Der Missionsbefehl ist also kein Befehl, es ist eine Ermutigung zu tun, was die Jünger sowieso auf dem Herzen hatten. JESUS muss sie sogar zurückhalten.
Und wie genau sich die Jünger fühlten, das bringt Paulus, meiner Meinung nach, nochmal sehr gut zum Ausdruck:
"Ich schäme mich des Evangeliums NICHT!" sagt er. Und ich glaube nicht, dass er sich das einredet. Es ist nicht sein Mantra um in Missionsstimmung zu kommen - es kommt aus seinem tiefsten Herzen. Das Evangelium ist anstößig und viele Menschen werden einen dafür auslachen oder angreifen und das ist heute immer noch so, aber irgendwie verdreht. Heute schämen wir uns, wenn dann dafür, dass wir Menschen erzählen, JESUS sei das Beste in unserem Leben und ER hätte uns befreit, nur um ihnen dann, wenn sie einmal JA zu IHM gesagt haben, Stück für Stück zu verklickern, dass es dann ab sofort Regeln in ihrem Leben gibt. Sünde ist dann plötzlich nicht mehr erlaubt und falls man doch sündigt, sollte man sich zumindest bei GOTT entschuldigen... 
Wofür man sich schämt, ist die Lüge unter denen man Nichtchristen zu CHRISTUS ziehen will: "Alles wird besser mit JESUS, denn das biblische Regelkorsett führt eigentlich zur Freiheit und es macht viel mehr Spass sich daran zu halten, als ein Leben ohne die Gebote zu leben." ...
Ich will das gar niemandem vorwerfen, denn ich fürchte, die meisten glauben das tatsächlich, ABER diese Botschaft möchte man im Grunde seines Herzens gar nicht allzu gern weitergeben.
Wie oft hab ich mich früher bei all der Gnade, die ich trotzdem empfangen habe, insgeheim gefragt, ob es nicht besser für Nichtchristen ist, sich erst am Ende ihres Lebens zu bekehren, damit sie wenigstens ein bisschen Spass in ihrem Leben haben. Und wie froh war ich, trotz der Liebe GOTTES, die ich ab meiner Bekehrung nochmal in besonderer und vor allem bewussterer Weise erfahren durfte, dass ich mich erst als Erwachsene bekehrt hatte und eine unbeschwerte und freie Jugend genießen durfte. Klar hätte mich das biblische Regelkorsett vor einigen Dingen auch bewahrt, aber es hätte mich auch vieler toller Erfahrungen beraubt - Erfahrungen von Freiheit und Getragen- und Beschütztsein und das alles, obwohl ich GOTT noch nicht wirklich kannte.
Wie dem auch sei, dieses religiöse und widersprüchliche Evangelium ist es nicht, dessen Paulus sich nicht schämt - was im Umkehrschluss bedeutet, es gäbe vlt Grund sich zu schämen -, sondern dessen, das folgt: Das Evangelium des CHRISTUS. Und um jeglichen Irrtum auszuschließen, erläutert er anschließend gleich noch, worin genau dieses Evangelium besteht:

"For it is the POWER OF GOD unto salvation[...]"

Es ist GOTTES Kraft zum Heil/zur Rettung/zur Erlösung/zur geistlichen und körperlichen Gesundheit - all das steckt in diesem einen Wort im Griechischen! ES IST GOTTES KRAFT, nicht unsere eigene. Nicht die Kraft unserer Reue (oder fälschlicherweise auch "Buße"), nicht die Kraft unseres Willens ab jetzt ein besseres (heiligeres?!) Leben zu führen, nicht die Ernsthaftigkeit unseres "Ja"s zu JESUS, ja nicht einmal die Größe unseres Glaubens - nicht unser Übergabegebet, nicht unsere Taufe und keine Beichte. NEIN, ES IST GOTTES KRAFT! SEINE Kraft allein! ER allein hat den Heilsplan ersonnen und durchgeführt. ER hat SEINEN Sohn geopfert und niemand von uns musste irgendetwas opfern. ER hat alles gegeben, damit wir NICHTS zu verlieren haben, sondern nur gewinnen können. Der ganze Fluch - die Sterblichkeit, die Anstrengung, die schwindende Gesundheit, die Trennung von der Quelle des Lebens: IHM - hat ER aufgehoben. Obwohl WIR es verbockt haben, hat ER es gerichtet und für uns bleibt absolut NICHTS, dessen wir uns noch rühmen könnten, denn es ist einzig SEINE Kraft zur Errettung!
Und dort hört der Satz nicht auf:

"[...]TO EVERYONE  that believeth;"

Also nicht nur nimmt Paulus uns den Wind aus den Segeln, was die Frage angeht, wer genau das Erlösungswerk jetzt vollbracht hat, er sagt auch:
Niemand, ja nicht der Geringste ist von diesem Geschenk GOTTES ausgeschlossen, denn es steht bereit für JEDEN! Nicht für jeden, der zu JESUS "ja" sagt; nicht für jeden, der bereit ist, das biblische Regelkorsett in seine Moral aufzunehmen; nicht für jeden, der sich jetzt einer christlichen Gemeinschaft anschließt und sonntags immer fleißig in die Kirche geht; nicht für jeden, der jetzt regelmäßig Bibel liest und betet; nicht für jeden, der jetzt eine ernste Beziehung zu GOTT haben möchte und dort auch Zeit hinein investiert; SONDERN für jeden, der daran glaubt. Woran? An das Evangelium des CHRISTUS! Daran, dass GOTT alles getan hat, was getan werden muss, damit der, der es glaubt, gerettet ist. Sooo wahnsinnig simple. Kein Kleingedrucktes, kein Haken. Du glaubst, GOTT hat alles getan um Dich zu retten? Herzlichen Glückwunsch, Du gehörst jetzt zur Familie GOTTES! Go, enjoy yourself! Hab Spass, lebe Deinen Leben und sei Dir GOTTES Liebe, Fürsorge, übernatürlicher Versorgung und göttlichem Schutz stets bewusst und pass auf, dass Du vor lauter Freude nicht aus Versehen jemandem von JESUS erzählst! Denn das wird wohl oder übel passieren je mehr Du erfährst, was es bedeutet zu GOTTES Familie zu gehören: Es bedeutet wachsenden inneren Frieden und Zuversicht auf die Hilfe GOTTES in den absurdesten Situationen. Leute werden sich fragen: "Woher nimmt er/sie diese Zuversicht? Wie kann es sein, das ihn/sie nichts erschüttert? Wie kann er/sie so entspannt bleiben?" Und Du wirst nichts anderes Antworten können, als dass Du vertraust. Dass Du einen GOTT hinter Dir hast, der alles gegeben hat um Dich zu retten und alles, was sonst noch so anfällt, sind Peanuts für IHN... Ach, ICH LIEBE DAS!!! Es ist einfach so wundervoll zu GOTT zu gehören! Nicht, dass einem nichts Schlechtes mehr widerfährt, aber man ist sicher in den Armen des VATERS. IMMER! Und auch ich zweifle und strauchle, aber ich falle nie tiefer als in GOTTES Hände. Wenn ich nicht mehr kann, kämpft ER für Mich und tatsächlich hätte ich selbst nicht kämpfen müssen - genauso wenig wie David :) - ,aber bisher versuche ich noch immer erstmal selbst die Dinge zu regeln. Aber das wahre Evangelium ist so einfach. Es ist soooo einfach, dass es nahezu unglaublich ist. Wenn irgendetwas eine Leistung von uns ist, dann ist es die Tatsache dieses Evangelium tatsächlich zu glauben: Die schlichte Wahrheit, dass GOTT alles getan und vorbereitet hat und wir in dieser Gewissheit ruhend vollbringen, wozu ER uns geschaffen hat - kein Anstrengen, kein Benehmen, kein Regelkorsett, keine religiöse Routine - einfach sein und wissen: ER IST DA.

Und das alles lese ich in diesem einen Satz von Paulus und ich liebe ihn, diesen Satz! Er ist wunderbar, denn ER ist wunderbar: unser himmlischer VATER! Aller Dank und alle Ehre IHM, der es so leicht für uns gemacht hat, so unfassbar leicht! Danke VATER! Vielen vielen Dank! Ich liebe Dich dafür! In Jesu Namen, Amen

Kommentare

  1. Hi Doreen !
    Stimme dem Gesagten zu ! Irgendwie wird da in der Deutung des Evangeliums oft alles verdreht !

    Zu dem „to every one that believeth“ hab ich mir mal die Frage gestellt, was eigentlich „glauben“ hier und im NT nach der ursprünglichen griechischen Bedeutung (Peitho, pistis) heißt. Und da ist man erstaunt – es hat eigentlich die Grundbedeutung von „Wohlwollen“ bzw. „für gut halten“. Die Göttin Aphrodite, die mit ihrer himmlischen Liebe die Herzen der Menschen bezwingt, hatte als ihr vorausgehende Begleiterin Peitho, die Göttin des Wohlwollens, die die Herzen anfänglich um-stimmt. So könnte man eigentlich, wenn man will, an den meisten Stellen im NT, wo vom „Glau-ben“ die Rede ist, auch mit „Wohlwollen“ übersetzen !? (Ich für mich versuche es jedenfalls…) Dies würde dann allerdings bedeuten, dass von vornherein das Evangelium nicht hinsichtlich auf einen festen, dogmatischen Glauben mit festen Glaubenssätzen hin geschrieben ist, sondern auf generelles „Wohlwollen“, generelle Zustimmung. Paulus schämte sich nicht dafür, dass Gott, der gnädige Vater, Jesus, einen von höchster staatlich-kirchlicher Autorität gekreuzigten Verbrecher, von den Toten auferweckt hat und ihn für gerecht erklärte und zum ewigen Leben bestimmte. Wer diese universelle Gnaden-Botschaft Gottes generell willkommen heißt, daran keinen Anstoß nimmt, vielleicht sogar seine ganze, unsichere Hoffnung auf den allen Menschen, selbst Verbrechern, gnädigen Vater setzt, wäre dann nach dem NT ein „Glaubender“ bzw. „Wohlwollender“. M. E. darf man nämlich nicht vergessen, dass ja das NT aus der Sicht religiös verfolgter, staatlich-polizeilich gesuchter Outcasts geschrieben ist, die froh darüber waren, wenn man sie und ihre Gnadenbotschaft im Prinzip willkommen heißt. Die froh waren, wenn man ihnen und der Gnadenbotschaft Gottes nicht die Tür vor der Nase zuschlägt, sich nicht daran ärgert, keinen Anstoß nimmt usw.

    Wenn also Jesus als von seiner Heimatstadt und seiner dortigen Synagoge Verstoßener im Namen des Schöpfer-Vaters aller Menschen jenseits aller Religion heilt und laut NT zum Hilfesuchenden sagt „Dein Glaube hat dich gerettet“, dann versuche ich in Richtung zu lesen: „Dein Wohlwollen hat dich gerettet !“. Das Wohlwollen gegenüber dem verstoßenen, verachteten religiösen Outcast Jesus, dass Gott, der Vater aller, jenseits aller Religion, Staat und Gesetz wirkt und gnädig ist. Gleiches versuche ich bei auch bei „gods faithfullness“ des Paulus (z.B. Röm 3,3) und des NT: Gott steht dem Menschen generell „wohlwollend“, zustimmend gegenüber. Die Menschen sollen zu seinem Wohlwollen, seiner Gnade umkehren und Gott, den gnädigen Vater aller, im Kern gutheißen. Der verlorene Sohn, der seinem gnädigen Vater nicht mehr wohlwollend gegenübersteht und so lebt als wäre dieser tot, soll sich daran erinnern, das ein lebendiger, wohlwollender, gnädiger, treuer Vater im himmlisch reichen Hause auf ihn wartet. Ein Vater, der bereit ist sein sündiges, irdisches Leben, seine Abkehr und Fall von der väterlichen Gnade, zu vergessen und ihn wollwollend aufzunehmen – ja, ein Vater der dem verlorenen Sohn sogar auf seinem himmlischen Heimweg wohlwollend, gnädig zustimmend, entgegenläuft usw.

    Alles Gute !
    Ron

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  2. Hey Ron:)
    Danke für deinen weiterführenden Kommentar!
    Was "Glauben" eigentlich bedeutet bzw. was denn der Glaube ist, der rettet, habe ich Mich auch lange gefragt. Wenn ich jetzt speziell bei diesem Vers in meine (englische) Konkordanz schaue, lese ich Worte wie "have faith, credit, entrust" (glauben, gutschreiben/zuschreiben, anvertrauen/überlassen)
    griechische Wort. Für mich bedeutet glauben, wie ich bei Dir auch lese: GOTT alles zuzuschreiben - sein Ganzes Vertrauen bezüglich seiner eigenen Errettung auf IHN zu setzen, quasi ALL IN alles auf JESUS setzen.
    GOTTES Wohlwollen zu erkennen, bzw anzuerkennen.
    Mit dem "Wohlwollen" der Botschaft bzw. "Wohlwollen" Jesu bzw der Jünger hab ich irgendwie ein Problem - das klingt für mich irgendwie wie das "JESUS annehmen" in der Kirche, als ob man die Botschaft hört und sich danach entscheidet, ob man das gut findet. Daran glaube ich nicht, aber es würde wohl zu weit führen, das jetzt hier auseinander zu nehmen:D
    Ich glaube allerdings auch nicht, dass Du es so gemeint hast.
    Wie dem auch sei:Hast Du eine deutsche Konkordanz? Würdest Du mir verraten, wo Du die griechischen (oder auch hebräischen) Wörter nachliest bzw erforschst? Das würde mich interessieren:)
    Danke schonmal für Deine Antwort und Danke generell für Deinen Input (nicht nur unter diesem Artikel)!:)
    Viele Grüße!

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    1. Wie komme ich auf meine Theorien !? Das ist kompliziert..
      (aber hab gerade viel Zeit zuhause, das aufzuschreiben und dabei Marvin Gaye zu hören: „Flyin' High in the Friendly Sky…“ )

      Also, ich geh meist im Internet auf „biblehub“ und schau dort nach den griechisch/hebräischen Bedeutungen („strong`s concordance“). Allerdings bin ich oft kritisch – nicht sofort wohlwollend ! über was da steht, denn es ist meist schon religiös-theologisch gedeutet. In diesem Fall – Pistis u. Peitho – suchte ich nach der ursprünglichsten Bedeutung „down from Homer“: Peitho – „make friends of, win one's favor, gain one's good-will…“ Hier steht auch, das es eine Göttin namens Peitho gab. Dann fand ich im Internet (Wikipedia u.a.) heraus, dass bei Homer, bei den alten Griechen, Peitho die überirdisch schöne Göttin war, die Helena dazu bewegte, den negativen Entführer Paris zuerst im positiv wohlwollenden Licht zu sehen („Raub der Helena“). Also, vor der Liebe steht das Wohlwollen usw. Ich sehe etwas negativ oder beachte es nicht, dann bin ich wohlwollend, dann setze ich meine Hoffnung, meine Liebe darauf. Glaube (griech. Wohlwollen), Hoffnung, Liebe wie Paulus sagte…

      Entscheidend bei diesem Vorgehen, dieser Deutung, ist für mich der kritische Gedanke, dass die Theologie/Religion allgemein die Tendenz hat, alle Begriffe auf eindeutige feste Überzeugungen, feste Grundsätze hin zu deuten. So wie in diesem Fall: Glaube wird als logische, feste, rhetorische Überzeugung, dass alle Glaubenspunkte stimmen müssen, definiert, nicht allgemein als gefühltes Wohlwollen und Hoffnung auf überirdische Schönheit und Wahrheit.

      Du kannst z.B. mal Paulus auf Malta (Apg. 28) lesen, da bekommt man den Eindruck, dass es Paulus im Glauben eigentlich nur um das generelle „Wohlwollen“ geht. Die Einheimischen treten ihm – der im Geist des Evangeliums der Gnade Gottes kommt - mit freundlichstem Wohlwollen gegenüber. Und er bekehrt sie nicht rhetorisch in einzelnen Glaubenspunkten, sondert scheidet, von ihrer „Philanthropie“, ihrer Hoffnung auf himmlische Gerechtigkeit, überzeugt, nach mehreren Monaten als ihr bester Freund…

      So ungefähr waren meine Gedanken !

      Alles Gute !

      Ron


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    2. Ich schreib noch eine Ergänzung, damit man meine Deutung antiker Begriffe besser versteht, z.B. bei „Peitho“:
      (Löschen no pro ! Ist ziemlich abgespaced ! Ich bin in der Freizeit auf Goethes Spuren…)

      Laut Zeitgeist-Wikipedia ist Peitho nämlich die Göttin der „erotischen Überredung“, eine Art Hollywood-Sexsymbol wie Venus/Aphrodite die Göttin der sog. „erotischen Liebe“. Doch dies ist doch eine moderne, christlich-religiöse (theologische) Sichtweise auf eine fremde antike Religion, Kultur !? In Wahrheit sexualisieren wir hier doch antike heilige Texte, z.B. als hätten die Gottes-Helden vor Troja um eine Art Hollywood-Sexbombe gekämpft und nicht um die heilige Schönheit und den heiligen himmlischen Frieden, der sich in der Tochter des seligen Himmelvaters widerspiegelte.
      Gleiches gilt auch umgekehrt für die Texte der Bibel, die äußerst moralisch strikt von der Theologie/Religion gedeutet wurden und werden, vgl z.B. „Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, wenn dich dein Auge verführt, dann reiß es aus… Vermeide Unzucht ! usw.

      Also: Hier werden spätere ideologische, theologische Konzepte in die Deutung der Begriffe der antiken Texte gelegt, die so nicht vorhanden waren. Im NT, im Christentum ist z.B. ist die heilige Liebe, die zum Himmelsvater strebt, mit dem Bild des unschuldigen Kindes Gottes verknüpft: das Kind Gottes, das aus dem Geist der himmlischen Liebe – also der himmlischen Mütterlichkeit – geboren ist. Ähnliches kannten auch die antiken Griechen: das unschuldig liebende Himmelskind Eros, das in der heiligen himmlischen Liebe und Schönheit der Aphrodite geborgen ist, die zum Himmelsvater führt. Aber heute leider eher als lüsterner Cupido mit Sexsternchen-Mutter gedeutet usw.

      Ganz zu schweigen von der modernen homoerotischen Deutung der antiken heiligen, dioskurischen, göttlich-ewigen Helden-Freundschaft wie bei den antiken Griechen Achill und Patroklos oder bei den antiken Juden David und Jonathan: „Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich als die Liebe der Frauen...“(2 Sam 1,26)“

      Jetzt hab ich dich aber zugetextet !

      Alles Gute ! Ron

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    3. :D
      Hey Ron,
      Ich hab ja gefragt!;)
      Danke auf jeden Fall. Ich muss mir das nochmal in einer ruhigen Minute durchlesen, aber ja, ich denke, Du hast Recht.
      Lange Zeit kam mir in der Bibel (wohlgemerkt, ich lese am liebsten Schlachter oder Elberfelder) JESUS wie ein übelster Moralapostel vor und ich fand ihn beinahe unsympathisch,bis ich irgendwann einen Film sah und dieser mir quasi das Herz von JESUS zeigte.
      Was ich sagen will: Ich glaube, wir lesen immer durch eine bestimmte Brille - quasi durch unsere eigene Prägung, ist ja klar. Aber wenn es uns gelingt, das Herz des Autors zu erfassen - und da würde ich jetzt bei der Bibel sagen, wenn wir das Herz GOTTES sehen -, dann denke ich, gelingt es uns auch die Dinge richtig zu deuten. Letztlich hat jeder seinen eigenen Weg GOTTES Wesen zu erforschen - die einen durch die Urtexte, andere durch die mir verhasste "Hoffnung für alle"-Übersetzung;), wichtig ist nur, das Herz GOTTES im Blick zu behalten. Und um nochmal Bezug auf deinen Kommentar zu nehmen, ich glaube, genau das geht so oft schief. So oft verkennen wir GOTT und dann eben auch die Botschaft, die ER sendet.
      Ich lösche hier übrigens nichts - ich schätze Deinen Input sehr!
      Liebe Grüße

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  3. Hallo Doreen,

    ich finde allgemein den Römerbrief als den besten Brief im NT. Erst wenn man die Gnade verstanden hat, ist plötzlich alles so einfach und man kann wirklich nichts zu seiner Errettung dazu tun.
    Mir ist aufgefallen, dass Du nur zum Vater betest. Betest Du auch zu Jesus Christus??

    Liebe Grüße
    Diana

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    1. Hey Diana:)
      Ja, ich liebe den Römerbrief auch, da ich allerdings viele der Briefe noch nie ganz gelesen habe, kann ich mir kein Urteil darüber bilden, welcher mir der liebste ist;) Aber ich glaube fest, dass GOTT einen Grund hat meinen Blick immer und immer wieder auf den Römer-Brief zu lenken;)
      Was meine Gebete angeht, ich glaube, ich bete tatsächlich meist in JESU Namen zum VATER. Zu JESUS selbst bete ich, glaube ich, eher selten, aber die beiden bzw die drei sind für mich auch untrennbar miteinander verbunden. Aber ich glaube, mit GOTT als meinem VATER ist SEINE Liebe für mich am greifbarsten, deshalb bete ich meist zu IHM - letztlich halte ich das aber für irrevelant.
      Was glaubst du?

      Liebe Grüße

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  4. Hallo Doreen,

    ja das sehe ich so ähnlich. Ich bete auch schon zu Jesus, aber hauptsächlich auch zu Gott als mein himmlischer Vater. Problematischer sehe ich es, wenn jemand nur so allgemein zu Gott betet, ohne an Jesus zu glauben. Ich weiß nicht, wie es sich dann verhält...?
    Ich hatte Dir vor geraumer Zeit eine Antwort auf Deine Nachricht geschickt. Leider hattest Du darauf dann nicht mehr geantwortet oder es ist nicht angekommen:-)? Kann ja auch sein.
    Lasst uns auf die Gnade vertrauen, die uns Gott jeden Tag schenkt.
    Liebe Grüße
    Diana

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    1. Hey Diana.Tatsächlich habe ich keine weitere E-Mail von Dir bekommen - vlt schickst Du sie mir einfach nochmal. Hab auch im Spam-Ordner nix gefunden:(
      ... Wenn jemand zu GOTT betet, aber nicht an JESUS glaubt, dann würde ich sagen, derjenige kennt GOTT gar nicht wirklich, ABER weil es bei mir selbst auch so war, bevor ich JESUS kennenlernte, bin ich zuversichtlich, dass eben dieser Gläubige über kurz oder lang auch den Weg zu JESUS finden wird:)
      Viele Grüße

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