Leben aus der Quelle

Gott ist ein Geber-Gott, nur wir trauen uns selten auch tatsächlich von ihm zu nehmen.
Aber was wenn wir nicht nur in den schweren Zeiten unseres Lebens nach Gott rufen würden, sondern generell unsere Bedürfnisse an ihn richten würden? ALLE unsere Bedürfnisse!
Ich habe, nachdem es vor zwei Jahren echt sehr in meiner Ehe kriselte, zwei Jahre hinter mir, in denen mich Gott wirklich sehr gesegnet hat.
Das eine segensreiche Jahr kam, nachdem ich während unserer Krise einfach nur noch Gott hatte, an den ich mich wenden konnte.
Und das andere folgte, nachdem Gott mir die Augen für seine Gnade nochmal richtig öffnete und begann das Gesetz Stück für Stück aus meinem Denken zu entfernen. Dieser Prozess ist längst nicht abgeschlossen, aber infolgedessen erwarte ich einfach viel mehr von ihm und er wird diesen Erwartungen mehr als gerecht;)
Jesus sagt es auch:

Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bitten würde, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bitten würde, ihm eine Schlange gegeben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!
Matthäus 7:7‭-‬11 ELB

Und auch Jakobus bestätigt das:

Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.
Jakobus 4:2 ELB

Im Moment ist es so, dass ich echt mit jeder Kleinigkeit zu Gott komme. Letztens betete ich dafür, dass der richtige Bus kommen würde, wenn ich an der Zentralhaltestelle ankommen würde, damit meine Kids nicht unnötig Zeit in der Kälte verbringen mussten... Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass der Bus prompt kam;)
Doch immer mal wieder schleicht sich der Gedanke ein, ich dürfe Gott nicht auf seine Geberqualitäten reduzieren. Es gibt da auch dieses eine Lied:
"Leben aus der Quelle, Leben nur aus Dir, Leben aus der Quelle des Lebens."
Früher interpretierte ich es immer so, dass Gott allein mir genügen sollte/würde.
Und das tut er auch. Aber warum eigentlich? Weil in IHM alles ist!

Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige? So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Matthäus 6:25‭-‬33 ELB

Gott weiß, welche Dinge wir brauchen, also wird er diese Dinge auch bereit stellen und gibt uns gern alles, was wir brauchen im Überfluss. Wir brauchen Gott, weil er allein in der Lage ist uns voll und ganz zu versorgen.
Die Idee, dass mein Glaube leiden würde, wenn ich mal etwas nicht bekäme, worum ich gebeten habe, ist ein Trugschluss. Erstens bin nicht ich der Anfänger und Vollender meines Glaubens, sondern Jesus ist es(Hebräer 12,2). Und zweitens, nur in der Sicherheit, dass Gott meine Bedürfnisse tatsächlich immer vollstens erfüllt, kann ich wissen, wenn mal einer meiner "Wünsche" nicht erfüllt wird, hat Gott einen guten Grund dafür.
Zu sagen,ich liebe Gott nur, weil er Gott ist, also um seiner selbst Willen, ist meiner Meinung nach nur Heuchelei. Niemand tut das. Vielleicht lieben wir Gott dann, weil er uns das Leben geschenkt hat, weil er die Welt so wundervoll erschaffen hat oder wegen irgendetwas anderem, dass er "gibt";) IMMER "reduzieren" wir Gott auf die Dinge, die er uns gibt oder die er für uns geschaffen hat und zwar WEIL Gott ein GEBER ist und wir sind NEHMER. Und Gott fühlt sich in dieser Position mehr als wohl. Aber aus religiös eingetrichterter falscher Demut glauben wir, wir dürften von Gott nicht immer nur nehmen, sondern müssten ihm auch etwas zurückgeben (Anbetung ist hier das Stichwort). Die Bibel jedoch sagt über wahre Demut etwas ganz anderes:

So demütiget euch nun unter die mächtige Hand Gottes, auf daß er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werfet; denn er ist besorgt für euch.
1. Petrus 5:6‭-‬7 ELB

Viele von uns kennen den "Alle eure Sorgen werft auf ihn"-Vers, aber der Kontext ist hier König (wie Creflo Dollar immer so schön sagt;)): Petrus schreibt: Demütigt euch vor Gott, indem ihr ALLE eure (kleinen und großen) Sorgen (Bedürfnisse und Wünsche) auf Gott werft, NICHT indem ihr eure Sorgen, Bedürfnisse und Wünsche verleugnet!
Ich weiß, Jesus sagt:

Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.
Lukas 9:23‭ELB

Aber auch hier gilt es, den Satz nicht aus dem Kontext zu reißen, denn es folgt:

Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erretten.
Lukas 9:24 ELB

Es geht beim Verleugnen des Selbst NICHT um die Verleugnung der eigenen Bedürfnisse, sondern um die Verleugnung der eigenen Fähigkeit sein Leben zu retten. Die Aufforderung sich selbst zu verleugnen und Jesus nachzufolgen, ist auch weniger ein Aufruf als vielmehr eine Provokation, als wenn Jesus sagen würde:
Wenn irgendjemand glaubt, dass er tun könnte, was ich kann, dann verleugne er sich selbst und folge mir, JEDOCH wer tatsächlich glaubt, er könne sein Leben selbst retten, der wird es verlieren... Denn wir wissen, wer nur einen Teil des Gesetzes bricht, ist schuldig in jedem Punkt des Gesetzes.
Aber zurück zum Thema:
Echte Demut beginnt dort, wo wir unsere Bedürfnisse und Sorgen in Gottes Hände legen und uns auf ihn verlassen, statt auf uns selber.
Aber dieses religiös geprägte Mindset muss erstmal durchbrochen werden. Selbst, wenn man, wie ich, nicht christlich aufgewachsen ist, hat man das. Es ist auch einer der Gründe, warum Glaube für viele so unattraktiv ist: "Verleugnung der eigenen Bedürfnisse um einem unsichtbaren Wesen zu dienen? Nein danke!" - Wer will das schon? Dabei ist die Botschaft des Evangeliums doch eigentlich:
"Wenn du deine Sorgen und Bedürfnisse in Gottes Hand legst, sind die Grenzen deiner menschlichen Möglichkeiten aufgebrochen und ALLES ist möglich! Gott ist ein Gott, der dienen möchte, nicht einer, der Diener sucht oder auch nur bräuchte;)."
C.T. Studd sagt es auch so:

Wir knabbern nur am Möglichen, anstatt mit beiden Händen nach dem Unmöglichen zu greifen.

Also lebe aus der Quelle, nicht nur in Dürrezeiten! Unser Körper braucht auch Wasser, wenn er nicht kurz vorm Verdursten ist!;) Vielleicht, um in dieser Metapher zu bleiben, ist es ja sogar so, dass wir für Dürrezeiten weit besser gerüstet sind, wenn wir regelmäßig getrunken haben, da wir dann nicht so schnell austrocknen;)

Danke Vater, dass Du die Antwort auf all unsere Bedürfnisse bist und gerne gibst, weil Du die Quelle bist und niemals versiegt!
In Jesu Namen Amen

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