Hiob

Es gibt dieses eine Buch in der Bibel (vlt auch mehrere, keine Ahnung?! ;)), welches, glaube ich, vor allem dafür verantwortlich ist, dass die Frage mit dem Leid so kompliziert ist: HIOB.
Satan kommt zu GOTT, welcher von Hiob schwärmt, und daraufhin provoziert Satan GOTT, auf dass dieser ihm die Erlaubnis gibt, Hiobs Glauben zu prüfen, indem er ihn mit allerlei Leid und Krankheit plagt.
Am Ende besteht Hiob diesen Test nicht und es bleibt dem Leser die Frage: Würde mein Glaube bestehen?
Aber was, wenn wir diese Geschichte immer falsch gelesen haben und zu den falschen Schlüssen gekommen sind?
Letztens sah ich mir dieses Video an und schon nach den ersten Minuten flashte mich ein Gedanke, den ich gern mit euch teilen möchte!

Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jehova zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte. Und Jehova sprach zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jehova sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitztum hat sich ausgebreitet im Lande.
Hiob 1:6‭-‬10 ELB

Es steht gleich am Anfang dieser Geschichte, dass GOTT einen Zaun um Hiob gezogen hatte, um ihn, sein Haus und alles, was er besaß. Als ich das quasi mit meinen geistigen Ohren hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
Hiobs Geschichte und der Sündenfall weisen einige Parallelen auf! 
Anfänglich befinden sich die "Protagonisten" ;) in einem geschützten Raum, dann kommt Satan und testet sie... Tja und dann fallen sie durch diesen Test durch. 
Aber das ist nicht das Ende der Geschichte. Der Sündenfall endet vermeintlich mit dem Rauswurf aus dem Paradies, aber wir vergessen leicht, dass das gar nicht das Ende der Geschichte ist, sondern der Anfang. Die Geschichte endet am Ende, also in der Offenbarung; und dort stellt GOTT ALLE Verluste wieder her und alle sind glücklich bis in alle Ewigkeit. AMEN;) 
Die Geschichte Hiobs ist für mich eigentlich eine Kurzversion der ganzen Bibel:
Hiob bekommt alles von GOTT geschenkt und führt ein glückliches Leben. Dann kommt Satan und raubt ihm so ziemlich alles. Hiob verfällt, auch aufgrund seiner "tollen" Freunde in Selbstgerechtigkeit und glaubt plötzlich, alles, was er vorher gehabt hatte, hätte er sich durch sein tadelloses Verhalten verdient. Und genau hier fällt er - wie auch Adam und Eva gefallen sind. Auch sie sahen nicht mehr, was ihnen GESCHENKT war, sondern nur noch, was sie Ihrer Meinung nach verdient hätten. Das ist übrigens der Punkt, an dem Satan uns alle kriegt: Wenn wir glauben, dass wir uns aufgrund unserer guten Taten von GOTT irgendetwas verdient hätten, sind wir wortwörtlich, wie Paulus es sagt, AUS DER GNADE GEFALLEN (Galater 5).
Etwas später folgt Hiobs berühmter Satz: "Der Herr gibt's, der Herr nimmt's. " - So edel dieser Satz auch klingen mag, ist auch er voller Selbstgerechtigkeit. In falscher Demut bekundet Hiob, er könne alles ertragen, was GOTT ihm schenke oder nähme - wer ist schließlich er schon, GOTT vorzuschreiben, was er tue? Wenn Menschen bekunden, sie sind ein Nichts und GOTT stände über allem, wem von uns wird da nicht innerlich übel? Wir spüren, dass das NICHT die Wahrheit ist. Dass dies nicht die Demut ist, nach der GOTT verlangt. Freilich, es gibt auch Bewunderer dieser Haltung, aber denen muss ich leider sagen: Ihr habt nicht verstanden, wer ihr in Christus seid! Und auch nicht, wer GOTT ist! - Wir sind Kinder GOTTES, ER liebt JEDEN von uns. GOTT ist allmächtig und ER muss nicht einen von uns leiden lassen, damit ein anderer davon profitiert - GOTT ist die Fülle, das heißt, ER kann IMMER geben, JEDEM! Nicht mal wir Menschen würden auf die Idee kommen, eines unserer Kinder für ein anderes zu opfern - wie können wir glauben, der GOTT der Liebe könne diesen inneren Konflikt für sich zufriedenstellend lösen? 
Als Hiob das ausspricht, sagt er eigentlich: Okay GOTT, für Deine Ziele kann ich mein Glück opfern - Er heuchelt vor, daran zu glauben, dass GOTT gut ist und es zu einem guten Ende führt (was ER zweifellos auch IMMER tut), aber eigentlich rückt er sich selber in den Fokus: HIOB muss leiden, damit sich GOTTES Plan erfüllt. Aber GOTT BRAUCHT niemandem - GOTT kann souverän ALLEIN die ganze Welt tragen und in ihrem Gefüge halten NUR durch SEIN Wort;) (Hebräer 1,3) 
Also auch an diesem Punkt fallen wir aus der Gnade, wenn das unsere Position ist. 
Was haben nun Hiob und auch Adam und Eva falsch gemacht? Womit sind sie aus der Gnade gefallen? Wie kann man überhaupt aus der Gnade fallen? 
Das zeigt wunderbar folgendes:

Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht.
1. Mose 2:25 ELB
(GOTT hatte gerade Eva für Adam erschaffen und alles war gut.) 

Und das Weib sah, daß der Baum gut zur Speise und daß er eine Lust für die Augen und daß der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß. Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. Und sie hörten die Stimme Jehovas Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Jehovas Gottes mitten unter die Bäume des Gartens.
1. Mose 3:6‭-‬8 ELB

Adam und Eva und auch Hiob fielen aus der Gnade, als sie auf sich selbst schauten. Adam und Eva waren auch vorher nackt, aber es interessierte sie nicht. Erst als sie auf sich selbst schauten, war das plötzlich ein Problem. 
Hiob lebte ein glückliches Leben in der Gunst GOTTES. Doch statt weiter auf GOTT und SEINE Güte zu schauen, auch aus der Erfahrung heraus, dass GOTT es bisher immer gut mit ihm gemeint hatte, schaute er, als er sein Hab und Gut verlor, auf sich und seine "Tadellosigkeit" und verstand die Welt nicht mehr. Und genauso tun wir das heute: Wenn etwas schief geht oder nicht so läuft, wie wir es geplant oder erhofft hatten, fragen wir uns, was WIR falsch gemacht haben. Wir suchen nach dem Warum. Dann lassen wir uns fadenscheinige Gründe einfallen, warum GOTT das getan (oder frommer : zugelassen) hat und dann fühlen wir uns scheinbar besser. Aber insgeheim verbittert es uns. Wir fragen uns: Warum immer wir? Was ist die Lektion dahinter und warum haben wir sie noch immer nicht verstanden? Und wir sehen wieder auf uns selbst, statt auf GOTT zu schauen. GOTT gibt, ER nimmt nicht - Der, der nimmt, zerstört und tötet, ist Satan und er tut es EINFACH SO! Du musst dafür nichts falsch machen! Er setzt einfach alles daran, Deinen Glauben an einen guten GOTT, welcher bedingungslos gibt, zu erschüttern. Satan liebt es, wenn Du Dich um Dich selber drehst und verzweifelst. 
Dabei sagt Jesus uns:

Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach SEINER Gerechtigkeit , so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Matthäus 6:33 SCH2000

Es geht nicht darum, wie gut wir sind, wie fantastisch wir uns an die Gebote halten, wie schnell wir Lektionen lernen oder eben auch nicht - Es geht allein um GOTT und seine Gerechtigkeit - JESUS CHRISTUS! 
Es geht einfach IMMER um Jesus! Und das ist so wunderbar!!!
Ist Dir schon mal aufgefallen wie die Hiobsgeschichte endet? 
Satan klagt Hiob ursprünglich an, GOTT nur wegen der Dinge zu lieben, die GOTT ihm schenkt, aber für GOTT ist diese Position total ok. Ja, im Petrusbrief steht, DIESE Position ist wahre Demut:

So demütiget euch nun unter die mächtige Hand Gottes, auf daß er euch erhöhe zur rechten Zeit, INDEM ihr alle eure Sorge auf ihn werfet; denn er ist besorgt für euch.
1. Petrus 5:6‭-‬7 ELB

Englisch:
Humble yourselves therefore under the mighty hand of God, that he may exalt you in due time:  Casting all your care upon him; for he careth for you.
1 Peter 5:6‭-‬7 KJV

"He cares for you." GOTT kümmert sich um uns und um alle unsere Belange. Wahre Demut besteht in dem Anerkennen dieser Tatsache. GOTT zu lieben, weil ER sich um uns kümmert (weil ER uns zuerst liebt -1.Joh 4), ist genau das, was GOTT möchte. Das ist "aus Gnade leben" mit einem gesunden Selbstbewusstsein: Zu wissen, wir sind abhängig von GOTT, aber weil wir SEINE Kinder sind, lässt ER keine Willkür walten in unserem Leben - ER meint es gut mit uns! 
Deshalb geht Satan aus Hiobs Geschichte nicht als Sieger hervor, obwohl Hiob den Test nicht besteht. 
Eigentlich kann man die ganze Geschichte als Test für GOTT ansehen und sie zeigt wunderbar, dass Satan GOTTES Wesen nicht begriffen hat: Satan glaubt, GOTT wird sich weniger an Hiob erfreuen, wenn dieser sich nicht mehr tadellos verhält. Er glaubt, wenn Hiob GOTT verwirft, wird auch GOTT Hiob verwerfen. Satan versteht leider nicht, dass GOTT ein Geber ist und diese Position liebt. Weil GOTT eben ein liebender Vater ist, liebt ER es Hiob in Fülle zu beschenken und freut sich über seine strahlenden Augen. GOTT braucht keine Gegenleistung, keine Anerkennung von Hiob, GOTT ist sich selbst genug und kann von dieser Freude, von dieser Liebe und Gnade unendlich viel abgeben. GOTT stellt Hiobs Hab und Gut DOPPELT wieder her - und zwar nicht, weil Hiob diesen Test so toll bestanden hat, sondern weil GOTT eben GOTT ist und ER wird Satans Tests immer bestehen ;). 

Die Hiobs Geschichte soll uns nicht zeigen, DASS GOTT Leid zulässt, sondern WARUM uns Leid geschieht. Nicht GOTT testet uns, sondern Satan testet GOTT und genau deswegen ist Satan der ewige Verlierer! 
Das sollten wir niemals vergessen. Satan wird uns alle möglichen Plagen an den Hals hängen, solange wir uns unserer Identität nicht bewusst sind. Er weiß, er hat schon verloren, also möchte er uns bis zu seiner endgültigen Vernichtung das Leben gern so schwer wie möglich machen. Es liegt an uns das nicht zuzulassen und nicht an GOTTES Güte zu zweifeln, egal, was die Umstände sagen. Zu wissen, NUR Güte und Gnade werden uns folgen unser Leben lang (Psalm 23), nicht weil wir es uns verdient haben oder es unser Recht als Kinder GOTTES ist, sondern weil es GOTTES Wesen ist, uns in Güte und Gnade zu begegnen. ER ist eben einfach  UNBEGREIFLICH WUNDERBAR und eben das möchte uns das Buch Hiob sagen und NUR das! 

Bevor ich (endlich) schließe noch eine kleine Anmerkung, ein Denkanstoß für Vertreter der Zulasser-Gott-Fraktion:
Satan brauchte GOTTES Erlaubnis NICHT, um Hiob anzugreifen. Satan streifte bereits vor diesem Gespräch auf der Erde herum und GOTT wies ihn im Gespräch lediglich darauf hin, dass die Dinge auf Erden ohnehin in seiner Hand sind... Und jetzt ratet mal, wer Satan die Erde in seine Hand gegeben hat?...

Damit ist's genug für heute! 
Ich danke unserem wunderbaren VATER und GOTT für SEINE unendliche Weisheit, für den Schatz, den ER für uns in Form der Bibel hinterlassen hat, für die verborgenen Perlen, die nur darauf warten von uns geborgen zu werden und dafür, dass SEINE Güte und SEINE Gnade niemals ein Ende finden. Danke VATER, dass ich DEIN Kind sein darf! Es ist unfassbar großartig! Danke für DEINE Liebe!!! 
In Jesu Namen AMEN! 

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