Der Zehnte

Diese Woche hab ich mich mit einer Freundin darüber ausgetauscht, wie es eigentlich mit dem Zehnten unter Gnade aussieht. Ich möchte da gar nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, da ich selbst nur spärliche Informationen dazu aus dem Alten Testament besitze, aber dennoch habe ich einige Gedanken dazu, die ich gern teilen will.
Zunächst: Der Zehnte als MUSS hat selbstverständlich unter Gnade nicht den geringsten Platz! Brauchen wir den Zehnten als Erstlingsgabe, damit GOTT uns finanziell segnet? Auf keinen Fall! Denn all unsere Segnungen sind gebunden an das Blut Christi, Du kannst dem NICHTS hinzufügen und auch nichts davon wegnehmen. 
Früher dachte ich echt, dass es notwendig ist etwas abzugeben, damit GOTT mich finanziell segnet. Ich führte unsere Geldprobleme darauf zurück, dass wir nicht den Zehnten gaben - da mein Mann das als Nichtchrist natürlich nicht für notwendig hielt, insbesondere WEGEN unserer Geldprobleme, befand ich mich dauerhaft in einer Zwickmühle - echt anstrengend! ;) GOTT sei Dank weiß ich heute unter Gnade, dass GOTT möchte, dass wir aus der Fülle geben, nicht aus dem Mangel. 
Ist es nun gut den Zehnten zu geben? Ohne Frage! Es ist immer gut etwas abzugeben von dem Überfluss, in dem wir leben. Aber das Wort ÜBERFLUSS ist hier ganz wichtig!

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in ÜBERFLUß haben. 

Johannes 10:10 ELB

The thief comes only in order to steal and kill and destroy. I came that they may have and enjoy life, and have it in abundance [to the full, till it overflows]. 

JOHN 10:10 AMP

Jesus ist gekommen uns das Leben zu geben und zwar IM ÜBERFLUSS. Klar, man könnte meinen, er bezöge das nur auf Leben, aber die Tatsache, dass er dies in den Gegensatz stellt zu "Stehlen, Schlachten und Verderben", zeigt mir persönlich, es geht nicht NUR um das Leben an sich, sondern auch um Besitz. 
Aber natürlich ist Überfluss etwas ganz Individuelles. Es hat zu tun mit Sicherheit: Wo fühle ich mich sicher? Wo habe ich keine Angst etwas zu verlieren, weil ich merke, dass ich hier MEHR ALS GESEGNET bin? DORT und nur dort herrscht Überfluss und wenn Du mal bei Dir selber schaust, ist das die Stelle an der Du einfach gibst OHNE darüber nachzudenken. Und genau dort ist der Zehnte im Neuen Testament verhaftet. Es geht nicht darum brav das Zehnte von dem Abzugeben, was man verdient und dabei am besten noch zu feilschen oder zu streiten, ob vom Brutto- oder Nettoeinkommen. Es geht nicht darum sich damit zu rühmen, dass man ein guter Christ ist, weil man den Zehnten gibt.
Es geht um unseren neuen Geist, der uns die Fülle GOTTES vor Augen führen will und unser neues Herz, dass im Einklang ist mit dem Herzen GOTTES und daher ein Geber-Herz ist, genau da, wo Geist und Herz im Einklang miteinander sind.
Ich persönlich gebe keinen Zehnten. Das hat mehrere Gründe, aber vor allem wohl auch den, dass ich mich finanziell eben nicht total sicher fühle. Ich weiß theoretisch, dass GOTT mich super versorgt und er zeigt mir das auch wieder und wieder, trotzdem empfinde ich, dass wir uns oft an der Grenze bewegen und manchmal müssen wir echt gucken, dass wir bis zum Ende des Monats gut hinkommen und das schafft Unsicherheit in mir. Aber statt wie früher zu denken, dass es am mangelnden Geben liegt und AKTIV gegen diese Unsicherheit zu kämpfen, verlasse ich mich heute darauf, dass GOTT mein Herz und meinen Geist an dieser Stelle noch in Einklang bringen wird und zwar indem er wieder und wieder Überfluss schenkt an dieser Stelle! Dafür gebe ich an anderen Stellen ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen. Ich verschenke gerne Dinge, ich öffne gern mein Haus für jedermann und ich biete gern meine Hilfe an, wenn ich kann und da merke ich: GOTTES Fülle schafft automatisch, was Religion uns als gute Charaktereigenschaft aufzwingen will. Und zwar weil:

Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. 

Philipper 2:13 DELUT

GOTT ist es. ER ganz allein. GOTT schenkt nicht nur das Wollen und dann müssen wir selber handeln bzw. uns überwinden, nein, er schenkt auch das Vollbringen. Also fühl Dich  nicht schlecht, nur weil Du Deinen Zehnten nicht gibst - GOTT ist nicht interessiert an religiösen Handlungen, sondern an unserem Herzen und das verändert ER selbst - ER braucht Deine Hilfe dafür nicht! Wo Du geben kannst und willst, dort tust Du es sowieso und wo Du es könntest, aber nicht willst, dort lass es, denn
Ein jeglicher [gebe] nach seiner Willkür, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 

2. Korinther 9:7 DELUT

GOTT liebt es, wenn der Geber auch fröhlich ist, und zwar von Herzen, nicht, wenn ER sich aufgrund dieses Verses zum fröhlich sein zwingt oder sich gar schuldig fühlt, weil er beim Geben nicht fröhlich ist.
Und es folgt folgender fantastischer Vers:

Gott aber kann machen, daß allerlei Gnade unter euch reichlich sei, daß ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken; 

2. Korinther 9:8 DELUT

GOTT macht es! ER sorgt dafür, dass Du soviel hast, dass Du einfach geben kannst ohne darüber nachzudenken! Und das ist wiedermal die GUTE NACHRICHT: Keine Verurteilung für die, die in Christus sind, auch nicht, wenn sie den Zehnten nicht geben, der ganz nebenbei sowieso kein Konzept des neuen Bundes ist ;) 
Wenn Du Überfluss hast, gib, egal wieviel;). Wenn Du keinen Überfluss hast und etwas geben willst, dann lass Dich nicht von Angst abhalten es zu tun, denn GOTT wird Dich versorgen. Aber wenn Du nichts geben WILLST, dann lass es und vertraue darauf, dass GOTT in Dir vollbringen wird, dass Du zu SEINER Zeit aus der Fülle geben kannst, willst und wirst, denn Du musst niemandem beweisen, was für ein guter Christ Du bist!

Ach danke Vater, dass Du uns einfach nur reichlich beschenkst. Dass Du unseren Ängsten mit Überfluss und Fülle begegnest und unser Herz sanft in Einklang bringst mit Deinem Geist! Alle Ehre dafür Dir allein!! In Jesu Namen AMEN

Kommentare

  1. Amen dazu!
    Ich hab mal in einem guten Buch von Wolfgang Simson ("Der Preis den Geldes") gelesen, dass im AT wohl sogar von 3 versch. Zehnten die Rede sei (einer davon nur aller 3 Jahre abzugeben) und damit die Abgabebelastung einer jüdischen Familie sogar bei 23,3% pro Jahr lag. So richtig biblisch wären demnach also 23,3%. Christlich allerdings ist es nicht. Christlich ist befreite Freigebigkeit, die eher fragt: Wieviel soll ich behalten?, anstelle von: Wieviel soll ich geben?, aber genau das kann nur Gott in jedem einzelnen bewirken und unterschiedlich aussehen.

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