Die Mutter aller Sünden.

Mein heutiges Thema hat viele Aspekte und viele Tiefen. Ich möchte gar nicht erst den Anschein erwecken, ich hätte den Anspruch das auszuschöpfen, aber ich würde gern etwas Wichtiges klarstellen, dass meiner Meinung nach oft missverstanden wird.
Es geht um den Begriff der "Sünde". Gern wird Sünde mit allen möglichen Handlungen gleichgesetzt und sooo vieles wird als Sünde bezeichnet, dass man sich, selbst als Christ, eigentlich permanent fühlt, als sei man auf einem Minenfeld unterwegs.
Dabei hat dieser Begriff in seiner ursächlichsten Form eigentlich nur eine einzige Bedeutung: UNGLAUBE.
Einer der offensichtlichsten "Beweise" für meine Theorie, dass das so ist, ist die Tatsache, dass wir, nachdem wir zum Glauben gekommen sind, KEINE SÜNDER mehr sind, EGAL, was wir tun - und dabei ist das einzige, was SICH zunächst verändert hat UNSER GLAUBEN. 

Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des HERRN Jesu und durch den Geist unsers Gottes.
1. Korinther 6:9‭-‬11 DELUT

Aber beginnen wir von vorn, schauen wir uns die allererste, quasi die Mutter aller Sünden an:

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der Herr gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft? Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Esst nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt! Da sprach die Schlange zu der Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist! Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze. Und sie hörten die Stimme Gottes des Herrn, der im Garten wandelte, als der Tag kühl war; und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen des Gartens. Da rief Gott der Herr den Menschen und sprach: Wo bist du?
Und er antwortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt; darum habe ich mich verborgen! Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? Da antwortete der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß! Da sprach Gott der Herr zu der Frau: Warum hast du das getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen!
1. Mose 3:1‭-‬13 SCH2000

Wir alle wissen, wie diese Geschichte (vorläufig) endet, aber was war das Problem? Als die Schlange den ersten Zweifel in Eva sät, indem sie eine falsche Behauptung aufstellt, da positioniert sich Eva noch klar. Doch der Zweifel ist gesät und im nächsten nimmt die Sünde ihren Lauf. Als Eva auf den Baum schaut und findet, dass die Frucht daran lecker aussieht, da ist sie bereits Sklave der Sünde, denn sie hat ihren Glauben an einen GUTEN GOTT verloren. Sie glaubt, GOTT enthält ihr etwas vor, ALLES, was danach kommt, ist nur noch eine Folge des falschen Glaubens oder auch: des Unglaubens. Und so ist es auch bei uns - IMMER! - falsches Handeln ist die Konsequenz falschen Glaubens! 
Doch die Folgen unseres falschen,  unseres Unglaubens werden mit JESUS aufgehoben - allein durch den GLAUBEN an IHN.
JESUS ist am Kreuz für unseren UNGLAUBEN gestorben. GOTT wollte, dass wir wieder an SEINE Güte und SEINE bedingungslose Liebe glauben, deshalb sandte ER uns JESUS als Beweis SEINER Liebe. Und wenn wir einmal zum GLAUBEN gekommen sind, dann haben wir genau das begriffen: DASS GOTT UNS BEDINGUNGSLOS LIEBT. Der Unglaube in uns wurde also durch GLAUBE ersetzt.
Jetzt muss man aber leider ganz klar sagen, dass der Begriff "Sünde" in christlichen Kreisen trotzdem eine tragende Rolle spielt, obwohl Sünde/Unglaube für uns als Gläubige kein Thema mehr sein sollte, jedenfalls nicht so. Alles mögliche wird als Sünde deklariert, dabei sind wir per Definition keine Sünder/Ungläubigen mehr, sondern jetzt Heilige/Glaubende DURCH unseren Glauben an JESUS CHRISTUS.
Es gab eine Zeit, da fragte ich mich, was dieses Wort "Heilig" eigentlich bedeutet, denn die Wurzel meines falschen Bildes von GOTT lag vor allem auch in diesem Wort bzw. in der Tatsache, dass GOTT sich selbst als heilig deklariert. Das Ergebnis meiner "Recherche" ergab für mich folgende Definition: Für GOTT ist Heilig einfach ein, wenn nicht sogar DAS Attribut. Es macht IHN aus. ER ist heilig, nicht zu verwechseln mit perfekt - wenngleich ER das auch ist. Es drückt SEINE Einzigartigkeit aus. Es gibt nichts anderes, dass heilig ist, außer IHM SELBST. "Heilig" in Bezug auf GOTT ist etwa so, als wenn ich mir selbst das Attribut "doreenisch" geben würde ;). Es ist eben ein Wort, dass nur für IHN steht. 
Jedoch sagt ER auch:

Denn ich bin der Herr, euer Gott; darum sollt ihr euch heiligen und sollt heilig sein, denn ich bin heilig;
3. Mose 11:44 SCH2000

Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!«
1. Petrus 1:16 SCH2000

GOTT möchte, dass wir Anteil haben an SEINER Heiligkeit, an SEINEM Wesen. ER möchte, dass auch wir HEILIG sind. Und nachdem ich mir viele viele Bibelstellen durchgelesen habe, habe ich für ALLES bzw. jeden, der nicht GOTT ist, für "heilig" noch eine andere passende Definition gefunden: GLAUBEND. 
GOTT möchte, dass wir glaubend Anteil haben an SEINER Heiligkeit. Das ist auch die einzige Möglichkeit, denn Unglauben macht uns zu Sündern und trennt uns ja von GOTT. 
Dabei geht es natürlich nicht um irgendeinen Glauben. Es geht auch nicht um jede einzelne Facette des Glaubens, die Christen so diskutieren. Es geht um den Glauben an die EINE WAHRHEIT, die JESUS gekommen ist zu verkündigen: Dass GOTT die Menschen sooo sehr liebt, dass ER SEINEN EINZIGEN WAHREN SOHN opferte, damit wir es erkennen und ALLE, die durch dieses Opfer, den GLAUBEN an GOTTES unumstößliche, bedingungslose Liebe und Güte wiedergewonnen haben, alle die haben wieder Anteil an SEINER Heiligkeit - glaubend. Ja, CHRISTUS ist auch für die Folgen des Unglaubens gestorben (alles, was wir quasi sonst so Sünde nennen), aber vor allem für die Liebesbotschaft GOTTES.
Alles, was dem Unglauben/Mißtrauen gegenüber GOTT folgt, wird auch Sünde genannt, aber es ist wichtig, die Wurzel des Übels zu erkennen. Nur so lässt sich meiner Meinung nach Sünde überwinden und die wahre Kraft des Evangeliums entfesseln - denn sie liegt im Glauben, nicht im "sich selber anstrengen Mithilfe des HEILIGEN GEISTES", wie es religiös gern interpretiert wird.
Der RICHTIGE GLAUBEN hätte Adam und Eva vor ihrer Tat bewahrt. Die Schlange hat nicht zu Eva gesagt:
"Iss von der Frucht!", sie hat ihren Glauben an GOTT angegriffen. Im Umkehrschluss ist der richtige Umgang mit sündigem Verhalten in unserem Leben also NICHT: Unser Verhalten anschauen und korrigieren - denn wir tun das ja nicht umsonst, meistens wissen wir es einfach nicht besser oder können nicht anders! - sondern unseren GLAUBEN optimieren. Die Ursache von sündigem Verhalten ist falscher Glaube, nicht Ungehorsam. Ungehorsam steht erst an zweiter Stelle der Kausalitätskette.
Was also, wenn Du, wie ich, letztens mal die Sonne hast untergehen lassen, obwohl Du zornig warst und statt Deine Feinde zu segnen, sie zum Mond gewünscht hast?

Falsche Reaktion: Sich einreden, dass GOTT von Dir möchte, dass Du Deine Feinde segnest, damit Schuldgefühle in Dir schüren und am Ende vielleicht noch denken, GOTT ist böse oder traurig und enttäuscht über DEIN Verhalten.

Richtige Reaktion: DIR bewusst machen, GOTT liebt Dich trotzdem. DEIN Verhalten ändert nichts an SEINEM Blick auf Dich, DENN Du bist die Gerechtigkeit GOTTES in JESUS CHRISTUS und das bedeutet, GOTT sieht nicht auf Dein Handeln, sondern auf das perfekte Handeln des Lammes. 
Wenn Du wütend bist, wird ER Dich trösten. Wenn Du Dich ungerecht behandelt fühlst, verlass Dich drauf, ER wird für Gerechtigkeit sorgen und die Dinge zum Guten lenken. UND GANZ WICHTIG: GOTTES Freude hat rein gar nichts mit Deinem Verhalten zu tun, sie kommt aus SEINEM Inneren und ist Teil SEINES Wesens. Außerdem: Du kannst GOTT nicht ENTtäuschen, denn dafür müsstest Du IHN zuerst täuschen und das ist unmöglich, weil ER Dich in und auswendig kennt.

Statt auf DEIN Verhalten zu schauen, schau auf JESUS. ER hat alle Macht im Himmel und auf der Erde. ER macht ALLES möglich für Dich. Und in diesem richtigen Glauben an einen GUTEN UND GÜTIGEN GOTT wird GOTT (nicht Dein starker Wille!) Dein Verhalten von innen verändern: Dann kannst  Du nicht mehr anders, als Dich gütig und gnädig verhalten, weil Dein himmlischer Vater Dich gütig und gnädig behandelt und das früher oder später abfärbt;) 
Das ist die GUTE NACHRICHT (Ich kanns nicht oft genug schreiben ;)): Keine eigenen Anstrengungen, kein Kämpfen - nur JESUS!

Oh Vater, es ist echt so wunderbar diese wirklich GUTE NACHRICHT zu teilen. Danke für Deinen unverdienten Segen und deine bedingungslose Liebe, die Du uns in Deinem Sohn erwiesen hast!!! In Jesu Namen Amen. 

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